arztpraxen 621 ZDF zur bu DenPhaMedZahlen, Daten und Fakten zum Thema Berufsunfähigkeit

Jeder Fünfte wird im Lauf seines Lebens zumindest zeitweilig berufsunfähig

Das Thema Berufsunfähigkeit ist so gut untersucht wie kaum ein anderes Versicherungsthema. Das ist nicht verwunderlich: Schließlich ist der Verlust der Arbeitsfähigkeit ein existenzielles Risiko für Menschen. Wer nicht mehr einem Beruf nachgehen kann, muss ein gesamtes Leben umstellen. Damit diese Umstellung zumindest einigermaßen finanziell abgefedert ist, muss eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen werden. Doch aus welchen Gründen verlieren Menschen eigentlich ihre Arbeitskraft?

In Deutschland erfährt laut Statistik konstant ein Fünftel aller Berufstätigen irgendwann im Verlauf des Lebens einmal eine Berufsunfähigkeit (BU). Anders gesagt, rund 20 Prozent aller Berufstätigen müssen mindestens einmal für mindestens sechs Monate den Verlust ihrer gewohnten Arbeitskraft hinnehmen. Das gilt übrigens nicht nur für Dachdecker und Pflegeberufe, sondern auch für Akademiker.

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Jedes Jahr stellen etwa 400.000 Menschen einen mit Berufsunfähigkeit begründeten Rentenantrag. Und mit 350.000 Anträgen ersuchen annähernd ebenso viele um eine Erwerbsminderungsrente. Gleichzeitig erreichen die deutschen Lebensversicherer jährlich rund 60.000 Anträge auf Berufsunfähigkeitsrente.

In der ärztlichen Versorgungswerken sind bekanntlich alle Mitglieder gegen das Risiko einer Berufsunfähigkeit pflichtversichert. Von den 385.149 berufstätigen Ärzten bezogen laut Statistik der Bundesärztekammer allerdings nur 2.637 Versicherte Renten aufgrund einer Berufsunfähigkeit. Das sind knapp 0,7 Prozent und damit eine verschwindend kleine Anzahl. Doch das darf kein Grund für eine Entwarnung sein. Denn Versorgungswerke legen an die Gewährung einer Berufsunfähigkeitsrente sehr hohe Maßstäbe. Wer etwa theoretisch statt in einer Praxis zu arbeiten auch als Gutachter oder Lehrkraft tätig sein könnte, wird auf eine andere Tätigkeit verwiesen und erhält keine Berufsunfähigkeitsrente. Das heißt, die niedrigen Zahlen bei Versorgungswerken sind nicht unbedingt in einer überdurchschnittlichen Gesundheit der Mitglieder begründet, sondern in einer restriktiven Gewährungspraxis der Kammerversorgungen. Aus diesem Grund empfehlen einige Versorgungswerke ihren Mitgliedern den Abschluss einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung.

Gefahr erkannt, aber nicht gebannt

Trotz des vergleichsweise hohen Risikos die eigene Arbeitskraft zu verlieren, muss man den Deutschen ein gespaltenes Verhältnis zur Berufsunfähigkeitsversicherung attestieren. Denn während über 60 Prozent diesen Schutz für wichtig oder sogar sehr wichtig und nur 23 Prozent weniger oder unwichtig halten, sind nur rund 15 Prozent aller Haushalte abgesichert, mehr als 55 Prozent nicht. Die restlichen 30 Prozent wissen nicht, ob sie über einen Schutz verfügen. Dieser Befund ist übrigens ebenfalls über die Jahre weitgehend konstant.

arztpraxen 621 zdf bu grossstadt DenPhaMedJedes Jahr stellen so viele Menschen einen Antrag auf eine Berufsunfähigkeitsrente, wie die Stadt Bochum Einwohner hat. Nimmt man die Anträge für Erwerbsminderungsrenten noch dazu, wird die Einwohnerzahl von Frankfurt am Main erreicht. Sehr viele Ärzte kennen dieses Risiko aus der eigenen beruflichen Erfahrung, denn in Praxen und Krankenhäusern werden die betroffenen Menschen untersucht und behandelt. Und nicht zuletzt tragen Ärzte und Ärztinnen mit ihrer Arbeit und Expertise dazu bei, dass über 70 Prozent aller Anträge auf eine Berufsunfähigkeitsrente und rund die Hälfte aller Erwerbsminderungsrenten bewilligt werden.

Über alle Berufe betrachtet haben Männer ein deutlich höheres Risiko, berufsunfähig oder erwerbsunfähig zu werden. So befinden sich unter den Leistungsempfängern etwa 40 Prozent Frauen und 60 Prozent Männer. Bei Medizinern in der Kammerversorgung ist das Geschlechterverhältnis bei den Berufsunfähigkeitsrenten dagegen mit 50,3 Prozent Ärztinnen und 49,7 Prozent Ärzte deutlich ausgeglichener.

Sehr deutliche Unterschiede gibt es aber auch, wenn man verschiedene Altersgruppen betrachtet: Junge Antragsteller bis 35 Jahre sind mit 5 Prozent selten, aber oft dramatisch betroffen, denn hier liegt der Anteil (häufig junger männlicher) Unfallopfer am höchsten.

Die Altersgruppe von 35 bis 50 Jahren macht etwa ein Drittel der BU-Fälle aus– die jüngere Kohorte etwas mehr, die ältere weniger. In den folgenden 10 Lebensjahren erreicht das Risiko mit 50 Prozent seinen Höchstwert, wobei der Prozentsatz der Anträge von Frauen ab 50 Jahren stetig sinkt). Bei den Über-60-Jährigen sinken dann die Zahlen auf 5 Prozent. Allerdings sind hier Ärzte und Zahnärzte überproportional häufig betroffen, insbesondere niedergelassene, da sie in aller Regel auch über das 65. Lebensjahr hinaus praktizieren.

 

arztpraxen 621 zdf bu warum DenPhaMedUrsachen für Berufsunfähigkeit

Unfälle spielten in der Vergangenheit eine nicht unwichtige Rolle als Ursache für Berufsunfähigkeit. Doch die Zahl der Unfälle, die sich im Beruf ereignen, ist spürbar zurückgegangen. Waren es laut dem Statistischen Bundesamt 1994 noch 5.583 Unfallopfer pro 100.000 Erwerbstätige, so sank die Zahl auf 1700 im Jahr 2018. Männer haben übrigens ein deutlich höheres Unfallrisiko, sie kommen auf 2500 Unfallopfer pro 100.000. Bei Frauen liegt die Quote lediglich bei 900. Das größte Risiko findet sich – wenig überraschend – im Baugewerbe: Dort kommen auf 100.000 Erwerbstätige 4.600 Unfälle. Ähnlich risikoreiche Branchen sind die Wasserversorgung und die Abfallentsorgung. Mediziner sind deutlich seltener von Arbeitsunfällen betroffen. Was nicht heißt, dass auf eine Unfallversicherung grundsätzlich verzichtet werden sollte. Vor allem, wenn ein risikoreiches Hobby – z. B. Motorrad- oder Skifahren – gepflegt wird, kann eine Unfallversicherung einen wichtigen Baustein für die Absicherung von Privat- und Berufsleben darstellen.

Sieht man sich die Statistiken zu Berufsunfähigkeiten an, dann machen Unfälle berufsübergreifend lediglich etwa neun Prozent aller Leistungsfälle aus. Werden speziell Ärzte und Ärztinnen betrachtet, dann kommt man sogar nur auf etwas mehr als 5 Prozent. Der weitaus überwiegende Teil von Leistungsfällen aufgrund einer Berufsunfähigkeit wird von Erkrankungen verursacht. Auffällig ist, dass psychische Leiden an Bedeutung zunehmen und mittlerweile die Statistik anführen. Krankheiten, die den Bewegungsapparat und Tumore sind weitere wichtige Ursachen für BU-Leistungsfälle.

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BU-Ursachen (Stand: 2017)

Ursachealle Berufenur Ärzte
Erkrankungen der Nerven/Psyche 31%31%
Erkrankungen des Skeletts/Bewegungsapparats21% 12%
Tumore/Krebs 16% 29%
Herz-/Kreislauferkrankungen 8%11%
Sonstige Krankheiten (kumuliert)15% 12%
Unfälle9% 5%

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Warum bei BU-Tarifen Ratings und Rankings nichts bringen

 

Am Markt gibt es sehr viele BU-Versicherungen von verschiedenen Anbietern. Angesichts dieser Produktvielfalt stellt sich vielen die Frage, wie man sich angesichts des unübersichtlichen Marktes orientieren kann. Sind Ratings und Ratings bei dieser Versicherung eine sinnvolle Hilfe? Zur kurzen Beantwortung dieser Frage hilft ein Blick auf den Sport: Ob Bundesliga oder Formel 1: Es gibt immer einen, der gewinnt und am Ende oben auf dem Treppchen steht. Betrachten wir jedoch die BU-Anbieter in Deutschland, stehen fast alle oben, denn die Bedingungen sind überall so gut wie identisch und der Preiskampf ist mittlerweile auch erloschen.

arztpraxen 621 zdf bu 50 prozent DenPhaMed

Die einschlägigen Ratingagenturen vergeben deswegen reihenweise Höchstnoten. Bei einer Untersuchung vom Mai 2018 wurden 518 (sic!) BU-Tarife untersucht und es wurde dabei in 340 Fällen die Bestnote vergeben.

Es kann also nicht an den formalen Bedingungskriterien liegen, die eine Lösung besser machen als eine andere, sondern es muss andere Gesichtspunkte für eine verantwortliche Entscheidung geben.
Das gilt gerade auch für Ärzte, deren Finanzbedarf oft höher ist als bei anderen Berufen, unter anderem weil Arztfamilien überdurchschnittlich oft von nur einem Einkommen abhängig sind. Mediziner können von privaten Berufsunfähigkeitsversicherungen deutlich profitieren, weil diese – im Gegensatz zur Kammerversorgung – schon bei einem geringeren Grad der Berufsunfähigkeit leisten, auf Verweisungen verzichten und nicht die Abgabe der Approbation verlangen. Sie suchen eine bedarfsgerechte BU-Versicherung für Mediziner? Dann schicken Sie uns einfach eine E-Mail und wir melden uns bei Ihnen.