arztpraxen 631 schwere krankheitenSchutz bei schweren Krankheiten

Dread-Disease: Alternative und Ergänzung zur Berufsunfähigkeitsversicherung

Wenn man keine umfassende Berufsunfähigkeitsversicherung erhalten kann, bietet sich eine sogenannte Dread-Disease-Versicherung an, die bei bestimmten schweren Erkrankungen leistet. Bei dieser Art Absicherung ist die Diagnose einer der im Versicherungsvertrag festgelegten Erkrankung der Auslöser für eine Einmalzahlung der Versicherung. Sie kann daher auch als sinnvolle Ergänzung zur Berufsunfähigkeitsabsicherung genommen werden. 

Wer aufgrund von Vorerkrankungen keine private Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen kann oder nur zu ausgesprochen ungünstigen Konditionen, dem stehen einige andere – allerdings in der Regel leistungsschwächere – Absicherungskonzepte zur Auswahl. Eines der bekanntesten ist das der Dread-Disease-Versicherung. Diese zahlt eine einmalige Summe, wenn der Versicherungsnehmer an einem im Versicherungsvertrag festgelegten Leiden erkrankt.

Die hohen Summen, die im Falle einer solchen Erkrankung zur Auszahlung kommen, helfen Betroffenen sehr, weil in solchen Fällen oft größere Ausgaben nötig werden, die leicht die vorhandene Liquidität überfordern können. Da allerdings diese Versicherung eine Reihe von Erkrankungen, die für viele Berufsunfähigkeitsfälle verantwortlich sind, von der Absicherung üblicherweise ausschließt, kann sie nicht als vollgültiger Ersatz der Berufsunfähigkeitsabsicherung angesehen werden. Dennoch bietet sie einen ergänzenden Schutz oder, wenn eine Berufsunfähigkeitsversicherung nicht abgeschlossen werden kann, eine interessante Ausweichmöglichkeit.

Sie interessieren sich für eine Dread-Disease-Versicherung? Wir beraten Sie gerne.

Doch von welchen Krankheiten, die zu Leistungen von Dread-Disease-Policen führen, ist hier überhaupt die Rede. Wir haben die wichtigsten Leiden erfasst, die auf diese Weise abzusichern sind. Aber auch einige Erkrankungen, bei denen das üblicherweise nicht möglich ist. Neben Krankheiten können übrigens auch schwere Unfallfolgen abgesichert werden.



Versicherbar

Zu den versicherbaren Krankheiten gehören üblicherweise:

  • Herzinfarkt und Schlaganfall
  • Tumorerkrankungen
  • Multiple Sklerose 
  • Verlust elementarer Fähigkeiten (z.B. Sehen, Hören)
  • Erkrankungen des Nervensystems
  • Schwere Unfallfolgen und Koma

Nicht versicherbar

Erkrankungen, die in der Regel nicht versicherbar sind:

  • Pflegebedürftigkeit (nur bei wenigen Anbietern eingeschlossen)
  • Weniger schwere und zeitlich befristete Folgen eines Unfalls 
  • Erkrankungen des Skeletts 
  • Suchtfolgen

Ärzten nur zu gut vertraut: Die Folgen schwerer Erkrankungen

Bricht bei Personen ein schweres Leiden aus, wird das bislang gewohnte Leben oft komplett umgeworfen. Nichts ist mehr so, wie es einmal war. Was bisher als selbstverständlich angesehen wurde, wird durch eine einzige Diagnose infrage gestellt. Darunter leiden nicht nur die direkt Betroffenen, sondern auch Familienangehörige und Freunde.

arztpraxen 631 schwere krankheiten erkrankungen DenPhaMedNeben der zu bewältigenden psychischen Belastung, die mit einer entsprechenden Diagnose einhergeht, sind mindestens zwei konkrete Probleme zu lösen: Zum einen müssen Betroffene sich mit Einschränkungen im täglichen Leben und im Beruf abfinden, zum anderen verschlechtert sich die Einkommenssituation abrupt, wenn der Arztberuf nicht mehr ausgeübt werden kann. Darüber hinaus müssen in solchen Situationen nicht selten Umbauarbeiten im eigenen Zuhause oder am Kraftfahrzeug vorgenommen werden und auch die gesamte Lebenshaltung wird nicht selten schlagartig teurer. Um nötige Anpassungen vornehmen zu können, hilft die durchaus beachtliche Einmalzahlung einer Dread-Disease-Versicherung.

Ärzte wissen aus erster Hand, dass schwere Krankheiten kein vernachlässigbares Risiko sind. Immerhin gehören Tumorerkrankungen, Schlaganfälle und Herzinfarkte längst zu den sogenannten Volkskrankheiten. So ist beispielsweise fast jeder vierte Todesfall in Deutschland auf ein krankes Herz zurückzuführen, wie ein Bericht der Deutschen Herzstiftung von 2017 darlegt. Und die rund 476.000 Menschen, die laut Bundesgesundheitsministerium jährlich an Krebs neu erkranken, machen deutlich, dass es sich hier ebenfalls um keine Nischenkrankheit handelt. 

Schwere Krankheiten sind keine Nischenkrankheiten

arztpraxen 631 schwere krankheiten dread disease DenPhaMedWenn jährlich etwa 476.000 Menschen in Deutschland an Krebs neu erkranken, dann entspricht das fast der Einwohnerzahl der Stadt Duisburg. Rund 266.000 Menschen in Deutschland erleiden jedes Jahr einen Schlaganfall. Das kommt der Einwohnerzahl von Gelsenkirchen oder Mönchengladbach nahe.

Zudem leiden an Multipler Sklerose zwischen 220.000 und 250.000 Menschen in der Bundesrepublik (Quelle: Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft). So viele Menschen leben in Städten wie Mainz, Halle, Magdeburg oder Braunschweig. Allein diese wenigen Zahlen belegen, dass das Risiko, von einer schweren Erkrankung betroffen zu werden, nicht zu vernachlässigen ist.

Allen betroffenen Menschen würde eine Dread-Disease-Police zumindest finanziell helfen, wenn die im Versicherungsvertrag festgelegte Krankheit im dafür festgelegten Schweregrad eingetreten ist. Sind die Bedingungen erfüllt, erfolgt eine Einmalzahlung. Und zwar unabhängig davon, ob oder in welchem Maße der Versicherte seinen Beruf weiter ausüben kann oder nicht.

Diese Auszahlung bietet niedergelassenen Ärzten und Ärztinnen, die sich in einer derart misslichen Lage befinden, beispielsweise die Möglichkeit, die eigene Praxis eine Zeit lang am Laufen zu halten, bis eine langfristige Lösung gefunden ist. Das kann der Verkauf der Praxis sein oder der Wiedereinstieg in den Beruf. Damit ermöglicht es eine Dread-Disease-Versicherung Ärzten und Ärztinnen unter günstigen Umständen, die Abgabe der Approbation zu vermeiden. Denn die muss bekanntlich erfolgen, wenn Mediziner oder Medizinerinnen von ihrer Kammerversorgung eine Berufsunfähigkeitsrente erhalten wollen.

Vor- und Nachteile im direkten Vergleich zur Berufsunfähigkeitsversicherung

Nachteile

Der eingeschränkte Versicherungsumfang ist selbstverständlich ein Nachteil. Allein schon, weil der mit Abstand häufigste Grund für eine Berufsunfähigkeit – psychische Erkrankungen – grundsätzlich ausgeschlossen ist.

Zudem endet der Vertrag in aller Regel mit der Auszahlung, die Betroffenen sind also für einen weiteren Krankheitsfall ohne Absicherung.

Soll eine Dread-Disease-Versicherung so ausgestaltet werden, dass die Auszahlung als Puffer bis zum Erreichen des Ruhestandsalters ausreicht, kann die Absicherung zudem sehr teuer werden.

Vorteile

Im Krankheitsfall ist meist sehr schnell geklärt, ob die Versicherung leisten muss. Deshalb steht auch die Versicherungssumme verhältnismäßig schnell zur Verfügung.

Betroffene brauchen weder eine über 50%ige Berufsunfähigkeit nachweisen, wie es bei privaten BU-Policen erforderlich ist, noch müssen sie wie bei der Kammerversorgung ihren Beruf endgültig aufgeben.

Das Geld steht zur freien Verfügung und kann so eingesetzt werden, wie die oder der Betroffene es wünscht.

Resümee

Trotz der Nachteile kann eine Dread-Disease-Versicherung dann eine Alternative für einen Berufsunfähigkeitsschutz sein, wenn dieser aufgrund einer Vorerkrankung nicht mehr oder nur mit unannehmbaren Einschränkungen abschließbar ist oder zu teuer würde.

arztpraxen 631 schwere krankheiten resuemee DenPhaMedSie ist auch eine gute Wahl, wenn – und da sind Mediziner sich selbst die sachkundigsten Ratgeber – in der Familie besondere Dispositionen für in einer Dread-Desease-Versicherung versicherte Krankheitsbilder besteht.

Gerade für Ärztinnen und Ärzte mit jungen Familien und noch nicht abbezahltem Eigenheim kann eine solche Police als ergänzende Absicherung durchaus sinnvoll sein.

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