arztpraxen 632 grundfertigkeiten DenPhaMedAbsicherung von Grundfähigkeiten

Für Mediziner ausschließlich die ultima ratio

Policen zur Absicherung von Grundfähigkeiten und Funktionen, stellen lediglich einen Basisschutz dar. Sie sind eigentlich nur von Interesse, wenn Ärzte oder Ärztinnen keine private Berufsunfähigkeitsversicherung erhalten können. Die Kosten für diesen eher rudimentären Schutz sind üblicherweise niedrig, ebenso die Hürden für einen Versicherungsabschluss – ganz im Gegensatz zu privaten Berufsunfähigkeitsversicherungen. Daher darf es nicht verwundern, dass die typischen Leistungen solcher Versicherungen überschaubar bleiben. Dennoch sollten Mediziner diese Möglichkeit kennen, insbesondere wenn Vorerkrankungen vorhanden sind.

Wem der Berufsunfähigkeitsschutz der Kammer-Versorgungswerke zu spartanisch ausfällt, sollte eine private Berufsunfähigkeitsversicherung, die den Bedarfen von Medizinern gerecht wird, abschließen. Das ist aber nicht immer möglich – etwa aufgrund von Vorerkrankungen. In einer solchen Situation bieten sich einige andere Absicherungskonzepte an. Die Dread-Disease-Police ist hier vor allem zu nennen, unter Umständen auch eine Unfallversicherung und schließlich auch Konzepte zur Absicherung von Grundfähigkeiten und Funktionen.

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Hat faktisch jeder Mediziner – die Erwerbsunfähigkeitsversicherung

Eine weitere Absicherung, die als Ersatz für eine private Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) zumindest theoretisch infrage käme, ist die Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Sie ist die umfangreichste Alternative zu privaten BU. Denn von ihr erhalten Versicherungsnehmer Leistungen, wenn sie in keinem Beruf mehr arbeiten können.

arztpraxen 632 grundfertigkeiten erwerbsunfaehigkeit DenPhaMedDa Ärzte und Ärztinnen dank ihrer Kammerversorgung faktisch bereits über einen erweiterten Erwerbsunfähigkeitsschutz verfügen, ist dieses alternative Absicherungskonzept als private Versicherung für Mediziner nicht mehr von Interesse. Erweitert heißt übrigens, dass alle Mediziner ungeachtet ihrer gesundheitlichen Vorgeschichte über die Berufsunfähigkeitsversicherung des Versorgungswerks verfügen, weil es keine Gesundheitsprüfung als Vorbedingung gibt.

Ansonsten entspricht der in den Kammerversorgungen eingeschlossene Berufsunfähigkeitsschutz eigentlich den Kriterien einer Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Denn Ärztinnen und Ärzte, die BU-Leistungen aus der Kammerversorgung beantragen, müssen vor dem Rentenbezug zwingend ihre ärztlichen Tätigkeiten vollständig aufgeben und das durch die Rückgabe ihrer Approbation dokumentieren. Mehr

Eine solche Police ergänzend zur Kammerversorgung dürfte nur in extremen Ausnahmefällen sinnvoll sein – nämlich dann, wenn ein Arzt oder eine Ärztin für ihre persönliche Zukunft aufgrund bereits vorliegender Indikatoren eine spätere Erwerbsunfähigkeit als wahrscheinlich erachten. Aber auch hier dürfte eine gute Pflegeversicherung am Ende die segenstiftendere Alternative sein.

Eher zu betrachtende Alternativen der Risikoabsicherung sind Funktionsinvaliditäts- und Grundfähigkeitsversicherungen, die ebenfalls als Ergänzung der Berufsunfähigkeitsversicherung der Versorgungswerke dienen können.

Die Grundfähigkeitsversicherung: wenn (fast) nichts mehr geht

arztpraxen 632 grundfertigkeiten grundfaehigkeitsversicherung DenPhaMedEin sehr schwieriges Feld ist das Thema Grundfertigkeiten, denn Menschen können – oder besser: wollen – sich meist nicht vorstellen, wie es ist, wenn so gut wie nichts mehr geht.

Mediziner hingegen sehen diese Konsequenzen schon von Berufswegen sehr oft, viele gar täglich.
Eine Grundfähigkeitsversicherung sichert die elementaren körperlichen und geistigen Fähigkeiten ab.

Für Mediziner sollte sich die Beratung zur Auswahl der versicherten Grundfähigkeiten am konkreten ärztlichen Anforderungsprofil orientieren. Es gilt: Je stärker die ärztliche Tätigkeit von einer konkreten Grundfertigkeit abhängt, desto eher kommt diese Lösung in Frage:

Grundfertigkeiten, die (nicht nur) für Ärzte erwägenswert sein können:

  • sehen, sprechen, stehen, sich orientieren, Gebrauch der Hände und Arme.

Weitere üblicherweise versicherbaren Grundfertigkeiten:

  • hören, gehen, Treppen steigen, knien, sitzen, greifen, heben, tragen, Autofahren

Dabei sind jedoch die hohen Hürden zu beachten: Chirurgen, die wegen Lähmung ihre Hände nicht mehr benutzen können, dürften Leistungen erhalten, wenn sie aber „nur“ an Parkinson leiden, dann werden Leistungen möglicherweise erst in einem späten Stadium fällig. Und wer wegen Sprachstörungen nicht mehr praktizieren kann, wird vermutlich keine Rente erhalten, weil diese üblicherweise erst fällig wird, wenn die versicherte Person sich überhaupt nicht mehr verständlich machen kann.

Versicherte erhalten bei Verlust der im Versicherungsvertrag festgelegten Fähigkeiten eine Rente ausgezahlt. Je nach Anbieter können die Bedingungen der Grundfähigkeitsversicherung stark variieren. So gibt es auch Verträge, die ab dem Erreichen der Pflegestufe 2 eine Rentenzahlung leisten. Diese Unterschiede erschweren den Vergleich verschiedener Angebote beträchtlich.

Die Funktionsinvaliditätsversicherung

Eine weitere Alternative zu Berufsunfähigkeitsversicherungen stellen sogenannte Funktionsinvaliditätsversicherungen dar – auch Multirenten oder Multi-Risk-Versicherungen genannt.

arztpraxen 632 grundfertigkeiten funktionsinvaliditaet DenPhaMedHierbei handelt es sich um Vorsorgelösungen, die sich üblicherweise aus Elementen von Unfall-, Grundfähigkeits- und Schwere-Krankheiten-Versicherung zusammensetzen. Sie leisten, wenn der Versicherte pflegebedürftig wird, Grundfähigkeiten verliert oder an schweren Krankheiten leidet.

Damit ist der Schutz – zumindest auf den ersten Blick – deutlich umfangreicher als bei anderen Alternativen zur Berufsunfähigkeitsversicherung. Zudem sind Gesundheitsprüfungen weniger streng als bei der Berufsunfähigkeit. Doch fallen die Leistungen, die unabhängig von der Möglichkeit, einen Beruf auszuüben, gezahlt werden, oft eher gering aus.

 

Absicherung von Grundfertigkeiten im Vergleich zur BU und Dread-Disease-Police

Vorteile

Beide Lösungen greifen bei existentiellen Einschränkungen und bieten aufgrund der Rentenzahlungen eine planbare Perspektive.

Sie  haben sehr niedrige Einstiegshürden, sind also auch für bereits gesundheitlich angeschlagene Personen oder für Antragsteller mit einer umfangreichen Patientenakte abschließbar.

Die Prämien sind im Verhältnis zu anderen Absicherungen der Arbeitskraft recht günstig.

Nachteile

Beide Lösungen sind nur sehr eingeschränkt arzttauglich, da Mediziner bereits bei kleineren Einschränkungen von Grundfertigkeiten an die Grenzen ihrer Berufsausübung stoßen, weshalb diese Policen für sie oft zu spät greifen.

Zudem stören hohe Hürden für den Leistungsantrag, der oft auch mehrere eingeschränkte Grundfertigkeiten erfordert und in aller Regel mit längeren Wartezeiten verbunden ist.

Sie erfüllen in der Leistungshöhe kaum den tatsächlichen Bedarf. Was nicht verwundern kann, da die Absicherung einer Grundfähigkeitsversicherung deutlich geringer ausfällt als die einer Berufsunfähigkeitsversicherung oder Dread-Disease Police.

Resümee

Diese beiden Lösungswege sind vor allem geeignet für stark vorgeschädigte und schon ältere Antragsteller, für die andere Optionen nicht mehr in Frage kommen.

arztpraxen 632 grundfertigkeiten resuemee DenPhaMedAnsonsten überwiegen die Schwächen in den Konzepten so deutlich, dass Mediziner, bevor sie Grundfertigkeiten oder Funktionsinvaliditäten versichern, alle anderen Optionen geprüft und ausgeschöpft haben sollten. Anders als eine begleitende Unfallversicherung können diese Policen wirklich nur die ultima ratio für den Fall sein, dass keine anderen Vorsorgekonzepte mehr abschließbar sind.

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